Die Entstehung der Verschwörung
Nach dem Tode von Henri II. (1559) fällt Katharina von Medici die Schlüsselrolle am Hofe ihres Sohnes François II. zu. Die tatsächliche Staatsmacht wird von ihr und den Guises ausgeübt (François de Lorraine, Herzog von Guise, bekleidet den Rang des Generalstatthalters Frankreichs). Nach der Hinrichtung des Parlementsrats Anne du Bourg fühlen sich die Protestanten bedroht.
Die protestantische Partei faßt den Entschluß, den König zu entführen, um ihn dem Einfluß der Guises zu entziehen.
Königin Elisabeth I. von England, die zugleich das Oberhaupt der anglikanischen Kirche ist, leistet den Verschwörern Unterstützung.
Antoine de Bourbon lehnt die Leitung der Verschwörung ab, die schließlich von seinem Bruder Louis de Bourbon, Prinz von Condé, übernommen wird. Calvin und die meisten reformierten Kirchen mißbilligen das Vorhaben.
Der schlecht vorbereitete Anschlag mißlingt
Der Anführer der Verschwörer ist Jean Du Barry, Herr von La Renaudie, der dem Kleinadel des Périgord entstammt. Er versammelt einen Trupp von ungefähr 200 bewaffneten Männern um sich, der das Schloß von Amboise, wo sich zu dieser Zeit der Hof aufhält, über die Loire erreicht und es einkreist. Der Plan des Anschlags ist jedoch vorher verraten worden : die Guises lassen die Verschwörer gefangennehmen. Am 19. März 1560 kommt es zur Vergeltung.
Die Vergeltung ist erbarmungslos
Der Leichnam La Renaudie’s, der während eines Handgemenges getötet worden ist, wird gevierteilt. Seine Unterführer werden in Amboise vor den Augen des Hofes und und etlicher Würdenträger, die zu diesem Schauspiel extra eingeladen worden sind, hingerichtet.
Der Prinz von Condé bekennt sich nicht zu seinen Anhängern.
Der Vergeltungsschlag löst an verschiedenen Orten Aufstände von Protestanten aus, die gewaltsam katholische Kirchengebäude besetzen, um dort ihren Gottesdienst abzuhalten.