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Ferdinand Buisson (1841-1932)

Er ist einer der wichtigsten geistigen Väter der Schulreformen der III. Republik und hat durch die Einrichtung der Hochschulen zur Ausbildung der Lehrer an Höheren Schulen, die das Personal der Volksschullehrerseminare ausbilden, zu deren Wirksamkeit beigetragen.

Geistiger Vater der Schulgesetze Ferrys

Ferdinand Buisson (1841-1932) © S.H.P.F.

Als Philosophiedozent und Republikaner weigert er sich, einen Eid auf das Kaiserreich zu leisten. Er ist in der Schweiz als Lehrer an der Akademie von Neuchâtel tätig. Aus einem revivalistischen Umfeld stammend, entwickelt er sich hin zu einem liberalen Christentum und gründet die Union des liberalen Christentums, die ein Evangelium « ohne Dogmen, ohne Wunder und ohne Priester » verkündet. Er beantragt, dass der Unterricht in Kirchengeschichte aus dem Programm der Grundschulen entfernt und durch Unterricht in Geschichte der Menschheit ersetzt wird.

Nach der Niederlage von Sedan nach Frankreich zurückgekehrt, wird er 1871 in Paris von Jules Simon, dem Minister für das staatliche Unterrichtswesen von Thiers, zum Grundschulinspektor ernannt. Dennoch wird die Entscheidung nach heftigen Angriffen von Bischof Dupanloup vertagt. Jules Ferry ernennt ihn zum Generalinspektor des öffentlichen staatlichen Unterrichtswesens und 1879 zum Direktor des Grundschulwesens. Dieser Vertraute unter den engsten Mitarbeitern Jules Ferrys hat « alle Gesetzesentwürfe, alle Vorschriften, alle Rundschreiben » dieser Reform erarbeitet. Er gründet die Revue pédagogique, das Musée pédagogique und erreicht die Gründung der Hochschulen zur Ausbildung der Lehrer an Höheren Schulen von Saint-Cloud und von Fontenay-aux-Roses, deren Aufgabe es zu dieser Zeit ist, die Lehrer der Volksschullehrerseminare für Grundschullehrer auszubilden. Er leitet die Veröffentlichung eines umfangreichen Dictionnaire de pédagogie et d’instruction primaire, in dem man lesen kann : « heute sind die meisten der von den Protestanten vertretenen pädagogischen Grundsätze zum allgemeinen Allgemeingut der zivilisierten Völker geworden ».

Er wird 1896 auf den Pädagogiklehrstuhl der Sorbonne berufen.

Republikaner, Pazifist und engagierte Persönlichkeit

Von Anfang an ein Verteidiger von Dreyfus, ist er an der Gründung der französischen Menschenrechtsliga 1898 beteiligt , deren Vorsitzender er von 1913 bis 1926 wird. Er macht auch eine politische Karriere als radikalsozialistischer Abgeordneter zwischen 1902 und 1919. Als Pazifist (er hat am Kongress der Internationalen Friedensliga, die sich als Ziel die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa gesetzt hat, teilgenommen) unterstützt er von Beginn an die Gesellschaft der Nationen. Er widmet sich ebenso, vor allem 1923 nach der Besetzung der Ruhr, der deutsch-französischen Verständigung, indem er deutsche Pazifisten nach Paris einlädt und selber nach Berlin fährt.

Er erhält 1927 den Friedensnobelpreis und teilt diese Auszeichnung mit seinen « Adoptivsöhnen », den Grundschullehrern Frankreichs, damit diese durch die Erziehung der Kinder an der Völkerverständigung arbeiten können.

Bibliographie

  • Bücher
    • CABANEL Patrick et ENCREVE André , Dictionnaire biographique des protestants français, de 1787 à nos jours, Editions de Paris - Max Chaleil, Paris, 2015, Tome 1 : A-C

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