Auf protestantischer Seite ist die Bilderstürmerei das Kennzeichen des ersten Religionskrieges. Die Hugenotten üben eine „pädagogische“ Gewalt aus, indem sie beispielhafte Zielscheiben treffen. Mehr als auf Personen haben sie es auf Objekte, Kirchen, Grabmäler und Bilder abgesehen.
Kathedralen werden geplündert, wertvolle Gegenstände eingeschmolzen, Heiligtümer geschändet, Kreuze zerstört und Kruzifixe durch die Straßen geschleppt, bevor ihnen der Kopf abgeschlagen wird. Hostien werden den Hunden zum Frass vorgeworfen, Schweine dringen in Kirchen ein.
Der Königskult ist eine weitere Zielscheibe, da die Hugenotten die heilige Dimension der königlichen Macht bestreiten. Das Grabmal Ludwigs XI. wird geschändet, die Statue enthauptet und in Bourges wird die Leiche von Johanna von Frankreich, der Tochter Ludwigs XI., ausgegraben, ihr Körper zerstückelt und verbrannt. Im Gegensatz dazu werden die Gewalttaten des Barons von Adret gegen Menschen im Rhônetal und Dauphiné mit der Hinrichtung einiger Personen von Calvin verurteilt.
Auf katholischer Seite nimmt die Gewalt alle erdenklichen Formen an, um die Häresie auszurotten. Calvinisten werden nackt in Flüsse geworfen, gesteinigt, man entmannt die Opfer, schneidet ihnen Nasen und Ohren ab, sticht ihnen die Augen aus, bevor sie gehängt werden. Diese Taten haben einen rituellen Charakter, die Grausamkeit soll ein Exempel statuieren, da die Hugenotten als Werkzeuge des Satans angesehen werden.
Diese Grausamkeit, die sich bereits im ersten Religionskrieg offenbart, findet sich mehr oder weniger stark in den späteren Kriegen wieder, erreicht aber ihren Höhepunkt in den Massakern der Bartholomäusnacht.
Die Berichte bezeugen die Gräuel dieser sinnlosen allgemeinen Gewalt, die niemanden verschont, nicht Alte noch Frauen oder Kinder. Während der Belagerung von Paris sind die Anführer und Pamphletisten der Liga nicht mehr zu bändigen und errichten eine regelrechte Terrorherrschaft.