Die Festung auf der Insel Sainte-Marguerite, ein königliches Gefängnis
In diesem Gefängnis wurden im 17. und 18. Jahrhundert Protestanten für „Religionsverbrechen“ gefangen gesetzt.
Im Jahre 1950 ist in einer ehemaligen Gefängniszelle ein Hugenottendenkmal eingerichtet worden.
Es würdigt sechs protestantische Pfarrer, die hier lebenslang gefangen waren:
- Paul Cardel, genannt Noyer
- Pierre Bruneton, genannt Valsec
- Gabriel Mathurin, genannt Lestang
- Mathieu de Malzac, genannt Bastide, Molen oder de Lisle
- Elisée Giraud
- Gardien Givry
Nachdem sie nach der Widerrufung des Edikts von Nantes ins Exil gegangen und anschließend heimlich nach Frankreich zurückgekommen waren, um das Evangelium zu predigen, wurden diese Pfarrer in Paris verhaftet, zu lebenslänglicher Haft verurteilt und in der Festung gefangen gesetzt. Um ihre Isolation zu durchbrechen sangen sie Psalmen, die man von einem Kerker zum anderen hören konnte, als Zeichen des Gebetes und zur Stärkung ihres Glaubens.
Das Denkmal besteht hauptsächlich aus einer Gedenktafel und einem zeitgenössischen Werk, genannt Das verhinderte Wort (2005), das über die besondere Geschichte der an diesem Ort gefangen gehaltenen Pfarrer und die Probleme der französischen Protestanten des Ancien Régime hinaus den immer wieder aktuellen weltweiten Kampf für Gewissens- und Meinungsfreiheit anspricht. Das seit seiner Gründung unter der Aufsicht der Gesellschaft für die Geschichte des französischen Protestantismus stehende Denkmal ist seit 1985 im städtischen Meeresmuseum der Stadt Cannes untergebracht.
Hugenotten-Denkmal der Insel Sainte-Marguerite
Tel. +33 (0) 4 93 36 41 07
Hugenottische Erinnerungsstätte
der Insel Sainte-Marguerite
Fort de l'île Sainte-Marguerite