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Jean Jarousseau (1729-1819)

Der Pastor der « Wüste » Jean Jarousseau übte sein Amt in der Saintonge aus. Sein Enkel Eugène Pelletan widmete ihm eine Biographie, durch die die Erinnerung an ihn wachgehalten wird.

Eine engagierte Familie

Jean Jarousseau (1729-1819)

Jean Jarousseau wurde am Weihnachtstag des Jahres 1729 in Mainxe, einem kleinen Dorf in der Nähe von Cognac am Rande der Saintonge (im Südwesten, Frankreichs) geboren. Sein Vater und sein Großvater waren reformierte Prediger ; die Familie war also dem protestantischen Glauben treu geblieben. Mit Gewißheit nahm Jean Jarousseau von kleinauf an den Versammlungen der « Wüste » teil, die in den Wäldern von Mainxe, Chassors und Segonzac abgehalten wurden.

Nach dem Tode seines Vaters, der vermutlich als Prediger gehenkt wurde, wurde der Besitz der Familie beschlagnahmt. Jean Jarousseau floh vorübergehend in die Schweiz. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich begleitete er den Pastor Paul Rabaut auf dessen Wegen durch die Cevennen und ließ sich von ihm in das geistliche Amt einführen. Bis zu Rabauts Tod (1794) unterhielten die beiden Freunde einen regen Briefwechsel.

Pastor in der Saintonge

Steinbruch von Montendre, wo Jarousseau seine Gemeinde versammelte (Poitou)

1754 betreute er an der Seite des Pastors Jean-Louis Gibert die Untergrundgemeinden in der Saintonge. Im selben Jahr wurde dort an einem abgelegenen Ort namens « La Combe à la Bataille » ein nächtlicher « Wüsten »-Gottesdienst von Dragonern umstellt. Viele der versammelten Gläubigen wurden getötet, verletzt und verhaftet. Jean-Louis Gibert und Jean Jarousseau konnten mit knapper Not entkommen. Im Dezember 1757 ging er an das Predigerseminar von Lausanne, wo er bis April 1761 studierte. Im Mai 1761 wurde er auf der Synode von Saintonge, Angoumois, Périgord und Bordeaux feierlich in das « heilige Amt » eingeführt. Ihm wurden daraufhin die Untergrundgemeinden von Cozes, Royan, Saint-Georges-de-Didonne, Meschers, Mortagne, Saint-Fort, Gémozac und Pons anvertraut.

Um sich während des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763) der Loyalität der protestantischen Seeleute zu versichern, die in der Region zahlreich waren, ließ die Obrigkeit die Protestanten weitgehend in Ruhe. Die « mutige » Zeit der « Wüste » ging in diesen Jahren zuende, und Jean Jarousseau konnte sein Amt unter angenehmeren Bedingungen fortsetzen. Am 4. Januar 1767 heiratete er in Saint-Georges-de-Didonne Anne Lavocat, die eine schöne Mitgift ins Haus brachte. Das Paar wurde von Pastor Dugas gesegnet. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. In Annes Haus wurde ein Versteck hergerichtet, um den Pastor vor eventuellen Verfolgungen zu schützen. Wie seine erhaltenen Predigten zeigen, war seine Art der Verkündigung auf die einfachen Leute zugeschnitten ; er ermahnte sie zur Treue, zur Achtung des Nächsten und zu einer moralischen Lebensweise.

Die Reise nach Versailles

Sein Enkel Eugène Pelletan berichtet in seinem Buch Jarousseau, pasteur du désert [Jarousseau, Pastor der « Wüste »], Jean Jarousseau habe 1780 eine Reise nach Versailles unternommen, um dort den Staatsminister Malesherbes und selbst den König Ludwig XVI. von den Vorzügen einer Einführung der Glaubensfreiheit zu überzeugen. Er soll dort ebenfalls dem berühmten « Apotheker-Agronomen » Antoine Augustin Parmentier begegnet sein, der ihm einige Kartoffelsetzlinge zugesteckt haben soll. Eine Privataudienz von Jarousseau am Hofe von Versailles ist durch kein einziges Dokument der Zeit belegt, aber die Geschichte von der Einführung der Kartoffel in Saint-Georges-de-Didonne ist noch immer lebendig. Jarousseau zog sogar einige Kartoffelpflanzen in seinem Garten.

Während der Revolution verhalf er, der reformierte Pastor, dem katholischen Gemeindepfarrer von Saint-Georges-de-Didonne zur Flucht. Jean Jarousseau wurde in der Folgezeit mit kantonalen Aufgaben betreut und zog sich schließlich nach Chenaumoine (Gemeinde von Semusac) zurück, wo er am 18. Juni 1819 im Alter von neunundachtzig Jahren starb.

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Bibliographie

  • Bücher
    • PELLETAN Eugène, Jarousseau, pasteur du désert, La Cause, 1982
    • TOUROUDE Georges, De l’oppression à la liberté, Éditions de la Langrotte, 1992

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