Gründung
Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK nach den Anfangsbuchstaben ihres Namens auf Deutsch: Konferenz Europäischer Kirchen) wird nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit des Kalten Krieges mit dem Ziel gegründet, sich abzusprechen, damit die Kirchen im Osten und im Westen eine Rolle der Friedensstiftung und des gegenseitigen Verständnisses spielen können.
Nach vorbereitenden Versammlungen 1953 und 1957 findet die erste Versammlung 1958 in Nyborg (Dänemark) statt. Wegen Visa-Problemen muss die Versammlung von 1964, die die erste Verfassung verabschiedet, auf dem Meer an Bord eines Schiffes stattfinden!
Seit ihrer Gründung besteht die Konferenz aus einer immer größer werdenden Zahl von Mitgliedern: europäische, orthodoxe, protestantische, anglikanische und altkatholische Kirchen unter Ausschluss der katholischen Kirche.
Organisation
Die Versammlung der KEK tritt alle fünf Jahre zusammen. Ihr Direktionskomitee setzt die Entscheidungen der Versammlung in die Tat um. Die KEK besitzt zwei Büros, die sich in Brüssel und Straßburg befinden.
Drei Kommissionen sind gegründet worden:
- das mit den Katholiken gemeinsame Komitee, um über die Kirchen im Dialog zu arbeiten, unter theologischem Aspekt, indem es sich auf die europäische ökumenische Charta beruft, die unten aufgeführt wird;
- die Kommission Kirche und Gesellschaft, um über Themen zu arbeiten wie: die europäische Klimapolitik, die Menschenrechte und die Religions-und Glaubensfreiheit;
- die Kommission für die Flüchtlinge in Europa.
Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche
Einige Eingaben bei den europäischen Behörden werden gemeinsam von Vertretern der KEK und der Bischofskommission der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) gemacht. Ebenso ist das Komitee für die Beziehungen mit den Muslimen in Europa gemeinsam gegründet worden. Die KEK hat auch mit ihrer katholischen Entsprechung ein wichtiges gemeinsames Dokument ausgearbeitet: die ökumenische europäische Charta (charta oecumenica).
Die ökumenische europäische Charta
Diese Charta wurde am 22. April 2001 in Straßburg von dem Präsidenten der KEK und auf katholischer Seite von dem Präsidenten des Rates der Bischofskonferenzen Europas (CCEE) unterzeichnet.
Ihr Gegenstand ist in ihrem Untertitel zusammengefasst: „Richtlinien für eine wachsende Zusammenarbeit zwischen den Kirchen in Europa“.
Sie besteht aus zwölf Punkten, von denen jeder mit Engagements verknüpft ist:
- Gemeinsame Berufung in der Einheit des Glaubens
- Das Evangelium gemeinsam mit dem Engagement der Nicht-Konkurrenz verkünden
- Aufeinander zugehen
- Gemeinsam handeln
- Zusammen beten
- Den Dialog fortsetzen
- Unseren Teil an dem Aufbau Europas leisten
- Völker und Kulturen versöhnen
- Die Schöpfung bewahren
- Die Glaubensgemeinschaft mit dem Judentum vertiefen
- Die Beziehung zum Islam pflegen
- Begegnung mit anderen Religionen und Ideologien
Im Mai 2008 wurde die Charta auch von den drei Co-Präsidenten des Rates Christlicher Kirchen in Frankreich (CECF) unterzeichnet: dem orthodoxen, protestantischen und katholischen Co-Präsidenten.