Nach 1760 lässt die Regierung in Frankreich zunehmend Toleranz walten
Die repressive Gesetzgebung bleibt bestehen, wird aber mit weniger Strenge angewandt. Die Lage bleibt dennoch unklar und die allgemeine Unsicherheit bleibt bestehen.
Die Affairen Calas (1762) und Sirven (1764) zeugen von der bleibenden Bedrohung durch die königliche Gesetzgebung. Die Lage der Protestanten hängt noch oft von lokalen Machthabern ab.
Erst mit dem Toleranzedikt von 1787 werden die Protestanten gesetzlich anerkannt.
Die Kirche organisiert sich allmählich:
- Die reformierten Kirchen werden vor allem durch das Wirken Antoine Courts langsam stärker und werden neu strukturiert. Nach 1760 nimmt die Zahl der Pfarrer zu; da sie zunehmend sesshaft werden, stabilisiert sich ihre Lage. Das ist auch der Fall von Paul Rabaut, dem Oberhaupt der Kirche von Nîmes, einem standhaften Vorkämpfer für die Verbesserung der Lage der Protestanten.
- Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat werden wieder hergestellt. Court de Gébelin, der Sohn Antoine Courts, wird bei der 1763 heimlich abgehaltenen Nationalsynode zum Generalabgeordneten der Kirche Frankreichs bei den protestantischen Autoritäten und den Zivilbehörden ernannt.