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Der Protestantismus in der Dauphiné

Die Reformation hielt durch Guillaume Farel Einzug in die Dauphiné. Mit den Religionskriegen und der Aufhebung des Edikts von Nantes ging die Zahl der Protestanten zurück. Der Protestantismus hat sich soziologisch verändert, ist aber vor allem in der Drôme immer noch präsent.

Vom Reformator Guillaume Farel bis zu den ersten vier Religionskriegen (1522-1573)

Guillaume Farel (1489-1565) © S.H.P.F.

Will man die Anfänge und den Fortgang der protestantischen Reformation in der Dauphiné verstehen, muss man zunächst den mit Hilfe des Buchdrucks in den Städten verbreiteten Gedanken Luthers folgen. In Grenoble, der Hauptstadt der Dauphiné, predigten ab 1523 einige Mönche seine Ideen.

Ebenso muss man die Reisen des Reformators Guillaume Farel (1489-1565), eines guten Freundes Calvins, in seine Heimatprovinz nachvollziehen. 1522 bekehrte er Noble Ennemond de Coct. 1532 spielte er eine wichtige Rolle bei der Synode von Chamforan, auf der sich die Waldenser, Anhänger von Pierre Valdo im 12. Jhd., der Reformation anschlossen. 1561 besuchte Farel die Kirchen von Grenoble und von Gap, nahm einen Pfarrer und einen Regenten (Schulmeister) mit und leitete anschließend die Synode von Montélimar.

In der Stadt erfasste die Reformation alle sozialen Schichten, von Mönchen, Rechtsgelehrten, Handwerkern und Händlern bis hin zu Adligen, alle Leuten, die lesen konnten. Später breitete sich die Bewegung auch im bergigen Hinterland aus. 1561 waren etwa vierzig Kirchen nach Genfer Vorbild errichtet: 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung hatten sich zu den Ideen des nach Genf geflüchteten französischen Reformators Jean Calvin bekehrt.

Im April 1562 hielt die Gewalt in der Dauphiné Einzug. Der Leutnant des Königs, La Motte-Gondrin, wurde von den „Hugenotten“ des Barons des Adrets am 25. April 1562 in Valence massakriert und gehängt. Letzterer verbreitete von April bis Juni 1562 zwischen dem Rhônetal, Grenoble und dem Gebiet „Grande Chartreuse“ Angst und Schrecken. Andererseits wurde die Dauphiné in den Jahren 1560, 1562 und 1567 von drei Bildersturmwellen heimgesucht, vor allem in einem Dutzend Städten dieser Provinz, aber auch in Landkirchen wie in Haut-Oisans. Diese Gewalttaten spalteten die protestantische Partei. Grenoble war ab April 1563 für einige Monate hugenottisch; im südöstlichen Vorort, Très Cloîtres genannt, wurde damals die erste protestantische Kirche errichtet. Gap erlebte drei Zeitspannen hugenottischer Herrschaft.

Während der Bartholomäusnacht Ende August und im September 1572 wurde die Dauphiné von Gewalt verschont: Der Leutnant des Königs, Baron Bertrand Simiane de Gordes, setzte mit Zustimmung des Parlaments nicht den Befehl des Königs, sondern das Edikt von Saint-Germain um. Eine erste Exilbewegung und Bekehrung zum Katholizismus ist aber sowohl in Grenoble als auch in Oisans festzustellen. Bei der Union der Provinzen 1573 stellte die Dauphiné wie das gesamte Languedoc zahlreiche Vertreter.

Die Zeit von Lesdiguières (1575-1622)

François de Bonne de Lesdiguières, 1597
François de Bonne de Lesdiguières; 1597
Temple de Mens
Kirche von Mens, Isère © François Boulet

François de Bonne, Herzog von Lesdiguières, wurde in Saint-Bonnet-en-Champsaur geboren. Er folgte 1575 dem Kriegsherrn Charles Dupuy de Montbrun. Während der Religionskriege zeigte sich der sogenannte „Fuchs der Alpen“ kampferprobt im mobilen und schnellen Kleinkrieg aus dem Hinterhalt in den Bergen. Von der Haut-Dauphiné aus, einer befestigten Hochburg der Hugenotten, eroberte er nach mehreren Anläufen am 22. Dezember 1590 Grenoble.

Er war dem König treu ergeben und wurde einer der Kommissare des Königs zur Umsetzung des Edikts von Nantes: Er wollte damals die „Entwaffnung des Gewissens“ und vor allem Gehorsam dem König gegenüber. Er führte weitere Kriege gegen die Savoie. Sein Protestantismus war weniger stark ausgeprägt: Wenn er auch den Reformierten half, Regenten und Pfarrer in seinem Schloss von Vizille und Montélimar bezahlte, unterstütze er ebenfalls die Katholiken in ihrer Gegenreformation. 1621 nahm er an der Belagerung Montaubans im Auftrag Ludwigs XIII. gegen die Protestanten teil. Am 24. Juli 1622 konvertierte Lesdiguières zum Katholizismus; es folgten zahlreiche königliche Gunstbezeugungen. Er wurde der letzte Connétable von Frankreich. Am 8. September 1626 starb er in Valence.

Die Protestanten unter dem Edikt von Nantes (1599-1679)

Die Protestanten in der Dauphiné blieben dem König treu und beteiligten sich nicht an den Aufständen von 1621-1625. Unter dem Edikt von Nantes erfolgte in der Dauphiné eine Konzentrierung der hugenottischen Lehen. Sie versammelte insgesamt 90 Kirchen, 270 Nebengebäude und 73.000 Protestanten; 40.000 Protestanten im Tal der Drôme, 12.000 in Trièves, 10.000 im Département „Hautes-Alpes“, 11.000 im Valcluson. Anders ausgedrückt: Der Anteil der Protestanten machten 10 Prozent der Bewohner der Dauphiné oder 8 Prozent der Hugenotten des Königreichs aus.
Die Provinz besaß bis 1629 zwölf Sicherheitsplätze, aber die Hugenotten im Dauphiné blieben dem König treu. Die Ediktskammer („Chambre de l‘édit“) in Grenoble stellte eine große örtliche Besonderheit dar: Sie urteilte bis 1679 über Protestanten aus dem gesamten östlichen Teil des Königreichs und verhandelte jährlich fast 300 Akten.

Das sogenannte „presbyterianisch-synodale“ System wurde eingeführt, mit einem Konsistorium für jede Kirche, das aus Pfarrern und Laien, den „Ältesten“, gebildet wurde. In jeder Kirche gab es eine Schule, damit die Kinder die Bibel lesen lernten und Kirchenlieder singen konnten. Jedes Konsistorium entsandte einmal im Jahr einen Ältesten und einen Pfarrer zur Provinzsynode, die ihrerseits Delegierte zur Nationalsynode entsandten.

Mens in Trièves wurde mit seinen 1.000 Gläubigen als das „kleine Genf der Alpen“ bezeichnet. Die Stadt Die mit 4.000 Gläubigen, einer Akademie und protestantischen Veröffentlichungen stellte ebenfalls einen wichtigen protestantischen Ort dar. Auch Gap hatte eine bedeutende hugenottische Minderheit. Der finanzielle und religiöse Eifer schien jedoch im Laufe des 17. Jahrhunderts nachzulassen.

Bis zum Widerruf des Edikts von Nantes und die Zeit des Exils (1679-1685)

Kanzel aus dem Museum des Protestantismus in der Dauphiné © François Boulet

Ab 1679 wurde das Edikt von Nantes „mit aller Härte“ angewandt. Es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen: Reformierte wurden von den Konsulaten ausgeschlossen, die Ediktskammer wurde abgeschafft und Bekehrungen wurden stark gefördert. Zwischen 1681 und 1685 wurden um die fünfzig protestantische Kirchen zerstört. Im Sommer 1683 versammelten sich die Reformierten aus Châteaudouble, Crest und Bourdeaux im „Camp de l‘Éternel“ in den Bergen zwischen Saou und Bourdeaux. Die Zerschlagung war schrecklich: Es gab 200 Opfer.

Ab 1681 griffen die Dragoner ein. Die Bekehrungen mehrten sich. Zwei Bischöfe stachen besonders hervor: Daniel de Cosnac, Bischof von Die und Valence, förderte die Dragoner mit dem Ziel, alle Gemeinden zu bekehren; Étienne Le Camus in Grenoble, „der Bischof der Berge“ genannt, bevorzugte eine mit weniger Zwang verbundene Bekehrung: Er erreichte den Abzug der Dragoner.

Mit der Revokation im Jahr 1685 wurden die protestantischen Kirchen bis auf die von Poët-Laval, die in einem Gemeindehaus untergebracht war, zerstört. Heute ist dort das Museum des Protestantismus in der Dauphiné untergebracht. Zehn- bis zwölftausend Protestanten gingen ins Exil, in die Schweizer Kantone, die deutschen Fürstentümer – Baden, Württemberg, Hessen-Kassel und Brandenburg mit Berlin –, die Vereinigten Provinzen, aber auch nach Virginia oder Südafrika. Die protestantischen Gemeinden des Oisans beispielsweise verschwanden vollständig. Heute erhält der Verein „Sur les pas des Huguenots“ (Auf den Spuren der Hugenotten) mit dem Fernwanderweg GR 968 diese denkwürdigen Wege von Poët-Laval bis nach Deutschland.

Die Zeit der Prophetinnen und der „Wüste“ (1685-1788)

Tour de Crest, Drôme
Turm von Crest, Drôme © François Boulet
Stele von Isabeau Vincent

Die Abschwörbewegung vom Protestantismus war erheblich, aber einige, die offiziell als „Neubekehrte“ bezeichnet wurden, blieben der reformierten Religion trotzdem treu. Die Unterdrückung nahm verschiedene Formen an und weitete sich aus.

1688 sprachen junge Mädchen aus der Dauphiné, darunter Isabeau Vincent, Prophezeiungen aus, sprachen mitten in der Nacht mystische Worte aus und ermahnten die Gläubigen zur Buße und dazu, „aus Babylon heraus zu ziehen“ (der Katholischen Kirche den Rücken zu kehren). Um 1700 zählte Pfarrer Arnaud mehrere hundert junge Prophetinnen. Diese „Prophetenschule“ war oft bei den Pastoren des „Refuge“ schlecht angesehen.

Die geheimen Versammlungen der „Wüste“ (Désert) nahmen zu. Sie fanden zunächst nachts statt, zum Beispiel an sechs Orten um Mens herum. Reisende „Prediger“, später Pfarrer aus Lausanne und sogar aus dem Waadtland in der Schweiz tauften und führten Eheschließungen durch. Es gab zahlreiche heimlich geleitete Schulen. Selbst in ruhigeren Zeiten blieb die Unterdrückung hart. Wenn die geheimen Versammlungen entdeckt wurden, wurden die Frauen ins Gefängnis geschickt, wie in den Turm von Crest, die Männer kamen auf Galeeren (von insgesamt 1.500 hugenottischen Sträflingen gab es 247 dauphinische Galeerensträflinge) und die Prediger wurden gehängt. Die letzten beiden Pfarrer, die 1745 hingerichtet wurden, waren der junge Louis Ranc in Die und der Neubegründer des Protestantismus in der Dauphiné, Jacques Roger. Der Pfarrer der „Wüste“ Jean Bérenger, Colombe (Taube) genannt, wurde zweimal, in den Jahren 1759 und 1766, in Abwesenheit zum Galgentod verurteilt. Er nahm vor allem in Trièves mehr als 2.000 Taufen und an die 700 heimliche Eheschließungen in der „Wüste“ vor. Ab dem Ende der 1760er Jahr wurden die Versammlungen der „Wüste“ tagsüber toleriert.

Mit dem Toleranzedikt von 1787 wurden die Hugenotten in der Dauphiné beim Standesamt registriert. Damals gab es nur noch 43.000 von ihnen in der Dauphiné.

Die Renaissance der reformierten Kirchen in der Dauphiné während der Französischen Revolution und dem Kaiserreich

Antoine Barnave (1761-1793). Rechtsanwalt, Abgeordneter © S.H.P.F.
Le Dauphiné à la Révolution
Die Dauphiné zur Zeit der Französischen Revolution © Emeline Ferron pour Fondation Bersier

In der Dauphiné standen die Hugenotten der Revolution anfänglich positiv gegenüber. Der Protestant Antoine Barnave war Bürgermeister von Grenoble und wurde Mitte 1790 Präsident der verfassungsgebenden Versammlung. Da er die Gleichstellung mit den „Negern“ ablehnte, wandte er sich von den Jakobinern ab und näherte sich nach der Flucht des Königs nach Varennes der Königin an. Er wurde 1792 angeklagt, inhaftiert, im November 1793 vor Gericht gestellt und guillotiniert.

Während des Konsulats und des Kaiserreichs ermöglichten das Konkordat und später die organischen Artikel die Wiedererrichtung von sieben Konsistorialkirchen in der Dauphiné (Mens, Orpierre, Crest, Die, Bourg-les-Valence, Dieulefit und La Motte-Chalancon). Es wurden also protestantische Kirchen errichtet. Nach der Volkszählung von Chaptal stellten die Protestanten 1% der Bevölkerung in der Isère (davon befanden sich 2% in Grenoble und 50% im Osten der Region Trièves mit Mens, Saint-Jean-d’Hérans und Saint-Baudille-et-Pipet). Im 19. Jahrhundert war die Drôme das viertgrößte protestantische Département in Frankreich. In den Hautes-Alpes gab es zwei reformierte Pfarrer, in der Isère vier und in der Drôme sechsundzwanzig.

Von der Erweckungsbewegung der 1820er Jahre bis zur Erweckungsbewegung in der Drôme in den 1920er Jahren

Gedenktafel für Félix Neff, Kirche der Viollins, in Freissinières

Um 1820 brachte der evangelische Schweizer Felix Neff, der „Apostel der Alpen“, als inoffizieller Pfarrer, der gleichzeitig Prediger, Schulmeister und Agronom war, eine neue religiöse Strömung auf. Sein Erfolg zeigte sich in der Neueinrichtung vieler Schulen, darunter zweier Modellschulen in Dourmillouse und Mens. Pastor Blanc ließ sich von seinem Werk inspirieren und gründete 1834 die protestantische Modellschule in Mens, die bis 1914 bestand. Tausend protestantische Lehrer wurden dort ausgebildet.

Der religiöse Eifer nahm jedoch ab, insbesondere bei den Männern. Unter anderem aufgrund der Debatten zwischen Orthodoxie und Liberalismus leerten sich die Kirchen. Ein Teil der Gläubigen wandte sich den darbystischen und methodistischen Minderheiten zu. Andere neigten zum Freidenkertum und den Freimaurern. Pastor Tommy Fallot, ein Aushängeschild des sozialen Christentums, trug dennoch dazu bei, dass die Gemeinden im Tal der Drôme wieder an Schwung gewannen.

Nach dem Aderlass des Ersten Weltkriegs initiierten die jungen Pfarrer Henri Eberhard, Bordigoni, Jean Cadier, Édouard Champendal, Pierre Carron und Henri Bonifas die Erweckungsbewegung der 1920er Jahre im oberen Tal der Drôme. Die Einheit der Pfarrer zugunsten der neuen reformierten Kirche in Frankreich im Jahr 1938 ließ sich leichter verwirklichen.

Vom Zweiten Weltkrieg bis heute

Kirche von Dieulefit, Drôme © François Boulet
Villa
Die Villa „Brise des Neiges“ in La Tronche, Isère © François Boulet

Während der Besatzungszeit entwickelte die Gemeinde in Grenoble Aktivitäten zur Flüchtlingshilfe dank der Pfarrer Charles Cook und Charles Westphal, ihrer Ehefrauen und der „Damen“ der Gemeinde. Das Beispiel von Grenoble zeigt, wie eine Gemeine um ein Drittel zusätzlicher Gläubiger, darunter viele Juden, wuchs: Es handelt sich um das „Grenoble-Experiment“. Madame Péan-Pagès versteckte in der Pension „Brise des Neiges“ in La Tronche 100 junge Jüdinnen. In Verbindung mit dieser Gemeinde stellte Suzanne Casalis zusammen mit dem Pfarrer Pierre Gothié eine Aktion zur Rettung von Juden zwischen Grenoble und Mens auf die Beine.

Im halb reformierten Dieulefit entwickelte sich dank der oftmals elitären Flüchtlinge eine wahre kleine Hauptstadt des Protestantismus. Die Schule von Beauvallon mit einer neuen, schweizerisch inspirierten Erziehung, die vor allem von Marguerite Soubeyran geleitet wurde, wurde zu einer Hochburg für Juden und Widerstandskämpfer. Als privilegierter Ort ähnelte Dieulefit dem Ort Chambon-sur-Lignon, der eine Zufluchtsstätte bot, die mit der örtlichen Bevölkerung verschmolzen war, einschließlich Pfarrer und Priester, komplizenhafter Gendarmen und einer Gemeindesekretärin, die serienweise gefälschte Papiere ausstellte.

Betreffs der Widerstandsgruppe („Maquis“) der – kommunistisch orientierten – FTP (Francs-tireurs et partisans) im Vercors war die protestantische Bevölkerung in der Dauphiné gespaltener. Junge Männer fühlten sich zu Abenteuern verleitet.

Einige Theologiestudenten aus Montpellier flüchteten im Sommer 1943 in ein sogenanntes „Theologenlager“ in Tréminis im Süden des Départements Isère. Sie erlitten am 19. Oktober 1943 den schmerzhaften Verrat und dann die Gewalt der Deutschen. Der Schatzmeister der Grenobler Gemeinde André Girard-Clot und die Jugendlichen René Lescoute und Bernard Laroche starben bei der Deportation. Soweit wir wissen, war dies die einzige Gruppe der Résistance in Frankreich, die als protestantisch bezeichnet werden kann.

In der Nachkriegszeit entwickelte sich der Protestantismus in den städtischen und vorstädtischen Gemeinden von Valence, Vienne oder auch Grenoble.

Im Großraum Grenoble entstand beispielsweise eine neue protestantische Gesellschaft: eine Mittelschicht aus Führungskräften und Intellektuellen, die sich oft links oder ökologisch engagierte.
Von 500 reformierten Gemeinden in Frankreich erreichte die Gemeinde in Grenoble in den 1960er Jahren aufgrund ihrer sonntäglichen Besucherzahlen im Tempel in der Rue Hébert den 50. Platz. Im Jahr 1953 zählte sie 2.000 Gemeindemitglieder, im Jahr 1958 3.300, im Jahr 1968 4.500. Die protestantischen Gebiete im Haut-Diois oder im Trièves verloren an demografischem Gewicht, auch wenn sich bei den sommerlichen Rückkehrern in die Heimat eine recht feste hugenottische Tradition hielt.

Die Debatten über Kommunismus und Christentum, der Algerienkrieg, die olympischen Winterspiele von 1968 in Grenoble und die Ereignisse im Mai 1968 riefen erhitzte Diskussionen und Aufruhr hervor und regten zum Nachdenken über das Engagement in einer städtischen und säkularisierten Gesellschaft an. Im Juni 1961 eröffneten protestantische Frauen das erste „Zentrum zur Familienplanung“ Frankreichs. 1968 wurde im Zuge der seit 1945 gelebten Ökumene das „Ökumenische Zentrum Saint-Marc“ in Grenoble errichtet. Heute gehören 1.120 Familien der Vereinigten Protestantischen Kirche von Grenoble an. Es entwickelt sich ein neuer „evangelikaler“ Protestantismus, der städtisch geprägt ist und Migrationshintergrund hat.

Autor: François Boulet

Bibliographie

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