Eine Grundschule 1871
Mit einer bescheidenen Grundschulklasse hat die Elsässische Schule 1871 im Quartier Latin in Paris ihre Pforten geöffnet. Nach der Einsetzung eines Verwaltungsrates hat die Lehranstalt 1874 richtiggehend Gestalt angenommen, indem sie damals ein ehrgeiziges pädagogisches Programm vorschlug, moderner als das der Gymnasien (Aufhebung der Übungen in lateinischen Versen, wissenschaftliche und naturwissenschaftliche Sektionen).
Im Jahre 1879 betreut die Elsässische Schule zweihundert Schüler, die sie mit sehr bedeutsamen Erfolgen auf die verschiedenen Abiturprüfungen vorbereitet.
Die Schule genießt endgültig höchstes Ansehen unter der Verantwortung von Jean-Théodore Beck, der von 1890 bis 1921 die Leitung innehatte. Dieser elsässische Pfarrer, der sich nach Paris zurückgezogen hatte, kam zunächst an die Schule, um dort Deutsch zu lehren.
Zum Direktor ernannt, verband er mit seinem Amt den Anspruch, aus der Schule „ein intellektuelles und moralisches Befreiungswerk zu machen, unter Mitarbeit der Eltern aller politischen und religiösen Tendenzen (eine völlige Neuheit im Rahmen der Sekundarschulen), die aber vor allem wollen, dass ihre Söhne Abscheu empfinden vor allem, was erniedrigt, und Liebe zu allem, was erhöht, und zwar für die Würde der Familie und die Ehre Frankreichs“.
1891 wurde Paul Bert Minister für das öffentliche Schulwesen und hat gut den Stellenwert der Schule im allgemeinen Unterrichtssystem zusammengefasst: „Sie sind die Gehilfen der Universität, indem sie für sie die Erfahrungen machen, die sie selber nicht ausprobieren können.“
André Gide hat seine Schulzeit in der Elsässischen Schule in Si le grain ne meurt (deutsche Veröffentlichung unter dem Titel Stirb und werde) beschrieben.