Das ökumenische Anliegen
Die Anfänge des Christentums sind von der ökumenischen Sorge gezeichnet. Diese bezieht sich auf die Erde, die wir gemeinsam bewohnen. Durch das Erkennen der Vielfalt von Zusammenhängen und Erfahrungen versichert sie und trägt die Hoffnung, die Erde bewohnbar und freundschaftlich zu jedem zu machen in der universalen Dimension, die in der Gründung der christlichen Lehre und eschatologischen Erwartung steht.
Die ersten christlichen, aber sehr unterschiedlichen Gemeinden, die Väter der Kirche, habe sich dieser Sorge angenommen. Sie haben gearbeitet, sich in ökumenischen Konzilen getroffen, in denen sie Punkte der Doktrin festlegten, ebenso wie eine kirchliche Organisation, ohne die Verhandlungen zu scheuen, die meistens dazu führten, dauerhafte Abkommen zu finden. Der Anschluss des Kaisers Constantin an das Christentum war eine entscheidende Etappe. Anschließend haben die Debatten in der katholischen Kirche (katholisch heißt allgemein) niemals aufgehört bereichert zu werden/ Aber Glaubensspaltungen wurden nicht verhindert, die größte ist das Orientschisma von 1054 und das, dass den Kirchenbann Luthers im 16.Jahrhundert hervorrief, also die evangelische Reformation.
Die Ökumene seit Beginn des 20. Jahrhunderts
Im 20. Jahrhundert gewinnt die ökumenische Frage eine besondere Bedeutung im evangelischen Milieu, das bis dahin sehr verteilt war, um ihre Missionsaktivitäten schlüssiger und effizienter zu gestalten. Es ist also eine zwischen-konfessionnelle Ökumene.
Nach und nach entwickelt sich die Ökumene allerdings auf einem breiteren konfessionellen Fundament. Die Anglikaner und die Orthodoxen interessieren sich dafür und nehmen aktiv an den Arbeiten der universellen Fördergruppe der christlichen Studentenvereinigungen ( 1897 gegründet) teil. Sie beteiligen sich an einigen Vorarbeiten der Gründung des ökumenischen Kirchenrats ( 1948).
Die römisch-katholische Kirche lehnt lange eine Verbindung mit diesen Nachforschungen ab. Sie betrachtet sich in der Tat als der einzige mögliche Ort der sichtbaren Einheit laut ihrer Machtorgane. Nach einigen schwierigen, sogar feindlichen Episoden, ganz besonders das Enziklyka Mortlium animos (1927), wurden konstruktivere Diskussionen begonnen.
Zwei Dimensionen der Ökumene zeichnen sich ab. Eine, bezieht sich auf eine Verpflichtung durch die Verbindung zu den Evangelien genährt, sorgt sich um Chaos und Unrecht, das verschiedene Entwicklungsformen nicht verhindert hat. Die Andere ist spiritueller. Diese Dimensionen treffen sich oft, nähren sich gegenseitig und bereichern ihre Verhandlungen.