Saint-Jean-du-Gard
Früher Saint Jean-de Gardonnenque genannt, geht Saint-Jean-du-Gard schon ab 1551 zur Reformation über und wird zur Hauptstadt der reformierten Kirchen in den Cevennen. Zwei Jahre vor der Aufhebung des Edikts von Nantes wird die protestantische Kirche zerstört und die Steine dienen zum Bau einer neuen katholischen Kirche, die den Bekehrten gewidmet ist.
Mehrere Prediger der „Wüste“ sind dort geboren: Jean Roques, der 1687 in Nîmes erhängt wurde, Jean Mazel, der 1690 in Montpellier erhängt wurde, Etienne Gout, der 1702 dort zu Tode gequält wurde.
Mialet
Ab 1560 versammelt sich in den Höhlen der Aigladines eine Gruppe von Pastoren.
In dem Weiler Mas-Soubeyran wird 1680 der Kamisarden Anführer Pierre Laporte, genannt Rolland, geboren. Heute ist dort das Museum der „Wüste“ untergebracht. Auf der Tür der protestantischen Kirche von Mialet erinnert eine Tafel an die schreckliche Verbannung von 1703: 670 Einwohner wurden nach Perpignan deportiert.
Alès
Seit 1560 gab es eine reformierte Kirche in Alès oder Alais, einem bedeutenden protestantischen Sicherheitsplatz. Der Frieden, der den Protestanten 1629 nach der Niederlage der protestantischen Armee von Rohan aufgezwungen worden war, trägt seinen Namen. Die Festung diente als Gefängnis für die, die sich weigerten, sich zum Katholizismus zu bekehren.
In Ribaute-les-Tavernes wurde Jean Cavalier geboren, ein berühmter Kamisarden Anführer. Nicht weit davon entfernt, behält die Tour de Billot das Gedenken an die von den königlichen Truppen am 21. April 1703 getöteten Kamisarden.
Cardet hat seine protestantische Kirche aus dem 17. Jahrhundert bewahrt.
Das Schloss von Castelnau, ein Kilometer im Norden von Moussac, dient Rolland und seinem Schwager Maillet als Rückzugsort. Sie werden dort am 14. August 1704 in folge von durch einen Verrat entdeckt und gefangen genommen.
Euzet und seine Höhlen dienen den Kamisarden als Verstecke. Sie werden im April 1704 dort entdeckt und daraufhin töten die Dragoner die Einwohner.
Anduze
Die Stadt hat 1557 ihren ersten Pastor. Im 17. Jahrhundert macht der Herzog von Rohan daraus eine Festung. Jean Cavalier ist dort in der rue Gaussorgues Bäckergeselle. Zu jener Zeit wurden die Köpfe der von den königlichen Truppen getöteten Kamisarden auf der Brücke über dem Gardon aufgespießt, um der Bevölkerung Furcht einzuflößen.
In Saint-Felix-de-Pallières hat Rolland ein befestigtes Lager, die Schlucht von Rolland, wo er 1703 einen Gesandten der Königin von England trifft.
Tornac ist im Dezember 1703 der Ort eines Sieges der Kamisarden über die königlichen Truppen.
In Durfort beherbergt der Weiler der Montèzes die erste von Antoine Court 1715 einberufene Synode der „Wüste“.
Saint-Hippolyte-du-Fort
Im Jahre 1683 ist die Bevölkerung dort zu 98% protestantisch, aber die protestantische Kirche wird nach einem Richterspruch zerstört. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes dient die Festung als Gefängnis für die Protestanten, die für schuldig befunden worden waren, den Versammlungen der „Wüste“ beizuwohnen. Während der Verfolgungen wohnen die Dragoner im „Plan“, der heutigen Fondation Dugas: ( eine Bibliothek, die ein Archiv der Gesellschaft der Geschichte des französischen Protestantismus besitzt.) Eine sehr große protestantische Kirche ist wieder aufgebaut worden.
Le Vigan
Im 17. Jahrhundert ist diese kleine Stadt fast gänzlich protestantisch.
Saint-André de-Majencoules und der Col de Mouzoules sind Erinnerungsorte an Versammlungen der « Wüste », die 1704 und 1742 verboten wurden.
Zwischen Saint-Hippolyte und Le Vigan liegt Ganges, zu 60% protestantisch. Es wurde zwei Mal von den Kamisarden von Rolland eingenommen.