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Erinnerungsorte in der Region Languedoc-Roussillon

Vom Mittelmeer bis zum Zentralmassiv umfasst die Region Languedoc-Roussillon die Départements Pyrénées-Orientales (Nr. 66), Aude (11), Hérault (34), Gard (30) und Lozère (48). Sie geht nämlich über die heutigen Verwaltungsgrenzen hinaus und erfasst so den gesamten protestantischen Süden, der von Castres (Tarn) bis Saint-Etienne (Loire), vom Mont Lozère und dem Aigoul bis Alès und Le Vigan (Ardèche) reicht.

Die Reformation erreicht zunächst die Städte

Nîmes, Pforte von La Calade: einzige Überreste © O. d'Haussonville

In diesem Gebiet Cevennen-Languedoc erreicht die Reformation zunächst, ab 1530-1540, die Städte: Montpellier, Nîmes, Florac, Anduze und Uzès.

In Uzès und Florac predigen Mönche die neuen Ideen. Ab 1559 organisieren Abgesandte aus Genf die ersten Kirchen, dann erstreckt sich die Reformation weiter nach Alès, Le Vigan, Ganges, Sauve, Gignac und sogar bis Pont-Saint-Esprit.

Im Jahre 1560 organisiert der Graf von Villars, der Vertreter des Königs im Languedoc, eine harte Bekämpfung der Protestanten in Aigues-Mortes, Montpellier und Saint-Jean-du-Gard.

Doch ab dem Frühjahr 1561 richten sich die protestantischen Kirchen wieder auf dank Pierre Virets, des Reformators der französisch sprechenden Schweiz, der sich in Nîmes und dann in Orthez aufhielt, wo die Königin von Navarra ihn als Theologieprofessor an das Kolleg berufen hatte. Im Sommer 1561 erlebt die Region eine Welle des Bildersturms, vor allem geschürt durch Pastor Tartas, der für diese Initiative von Calvin verurteilt wurde.

Am Ende des 16. Jahrhunderts haben die reformierten Kirchen des Languedoc und der Cevennen eine beherrschende Position inne und sind innerhalb der lokalen Gemeinden in der Mehrheit.

1564 weiht Théodore de Bèze in Nîmes die protestantische Kirche La Calade ein.

1582 wird in Montpellier eine große protestantische Kirche gebaut, deren von einem außergewöhnlichen Bogen getragenes Dach große Bewunderung hervorruft.

Weder die Religionskriege noch die Bartholomäusnacht vermögen es, die reformierte Vorherrschaft im Languedoc-Roussillon zu beeinträchtigen.

Die Kriege im 17. Jahrhundert

Ende der Kampfhandlungen: der Friede von Alès (1629) © Musée du Désert

Im 17. Jahrhundert, nach dem Tod Heinrichs IV. (1610), ändert sich die Lage durch die Kriege von Henri de Rohan (1579-1638). 1622 kapituliert Montpellier nach einer langen Belagerung durch die königliche Armee, seine Befestigungen werden zerstört. 1629 fällt Privas, Alès kapituliert. Der Frieden von Alès setzt der militärischen Macht der Hugenotten im protestantischen Süden ein Ende.

Die katholischen Missionare vermehren danach ihre Bemühungen zur Bekehrung und eine unaufhörliche juristische Belästigung führt zur Schließung und Zerstörung jeder zweiten protestantischen Kirche vor der Aufhebung des Edikts von Nantes.

Nur drei vor 1685 errichtete religiöse Gebäude bestehen heute noch

Kirche von Vézenobres (30) © O. d'Haussonville
  • die protestantische Kirche von Collet de Dèze (Lozère)
  • die protestantische Kirche von Vialas (Lozère), eine alte Kirche, die den Katholiken zurückgegeben wurde und danach 1804 wieder den Protestanten
  • die protestantische Kirche von Vézenobres (Gard), die nach 1685 der katholischen Kirche und 1791 wieder der reformierten Religion zurückgegeben wurde.

Die 1681 im Poitou begonnenen Dragonaden erreichen den Süden. In großem Maße wird folgendes System angewandt: in den reformierten Familien werden Dragoner untergebracht, die sich allen Auswüchsen hingeben. Nur die Abschwörung ließ sie sicher wieder abziehen.

Die Aufhebung des Edikts von Nantes und der Kamisardenkrieg

Kirche von Mialet (Gard)

Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes ändert sich für die Region Cevennen-Languedoc alles: am 29. September 1685 ergibt sich Montpellier den vor der Stadt lagernden königlichen Truppen; am 4. Oktober schwören 4.000 Hugenotten in der Kathedrale von Nîmes ab, bald gefolgt von der gesamten Bevölkerung. Der Schrecken geht in den Bergen weiter, die Cevennen brechen ihrerseits zusammen. „Es gibt keine Gemeinde, die nicht gut gesäubert worden wäre“, schreibt der Intendant des Königs Basville. 170.000 Reformierte hatten eineinhalb Jahrhunderte lang etwa 250 protestantische Kirchen gefüllt, aber die Machthaber bemühen sich, alle sichtbaren Spuren des reformierten Glaubens verschwinden zu lassen.

Nach der Aufhebung des Edikts überwachen die Machthaber die „Neubekehrten“ besonders streng. Der Abt Du Chaylar und seine Missionare, Juristen und bewaffneten Diener wenden die königlichen Maßnahmen streng an. Anfang 1702 lässt er die junge Prophetin Françoise Brès hängen. Seine Härte und sein Mangel an Barmherzigkeit führen am 24. Juli 1702 zu einer von Abraham Mazel, Salomon Couderc und Esprit Séguier angeführten Strafexpedition. Das bedeutet den Beginn des Cevennen-oder Kamisardenkrieges, der die Region von 1702 bis 1704 in Flammen setzt – theoretisch, denn praktisch geht er mit vielen tragischen Episoden bis 1710 weiter, darunter dem berühmten „Brand der Cevennen“ im Dezember 1703. Der Krieg der Kamisarden mobilisiert 20.000 Mann der königlichen Truppen und führt zum Tod von 25.-30.000 Männern, Frauen und Kindern beider Konfessionen.

Im protestantischen Süden haben viele Versammlungen der „Wüste“, Dragonaden, Prediger ihre Spuren hinterlassen und es gibt zahlreiche Erinnerungsorte.

Standorte der protestantischen Kirchen in jeder Region.

Website, die die Tempel jeder Region auflistet

Bibliographie

  • Bücher
    • DUBIEF Henri et POUJOL Jacques, La France protestante, Histoire et Lieux de mémoire, Max Chaleil éditeur, Montpellier, 1992, rééd. 2006, p. 450
    • LAURENT René, Promenade à travers les temples de France, Les Presses du Languedoc, Millau, 1996, p. 520
    • REYMOND Bernard, L’architecture religieuse des protestants, Labor et Fides, Genève, 1996

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