Dieser ehemalige Bischofspalast ist im 18. Jahrhundert an der Stelle des „großen Wohnhauses“ von Paul Legoux, des großen Oberschatzmeisters des Hauses von Navarra, erbaut worden. In seinem ursprünglichen Zustand hat dieses Gebäude die Ehre, berühmte Gäste zu empfangen: Heinrich IV. wohnt darin 1586 und 1588, Sully im Jahre 1604, Heinrich I. von Condé 1615, Ludwig XIII. im November 1628. Die Königin Anne von Österreich, die sich dort 1632 während ihres Aufenthaltes in La Rochelle niederlässt, erklärt, dieses Wohnhaus sei „das schönste, angemessenste und am besten gelüftete der Häuser in der Stadt“. Leider ist nichts davon übriggeblieben, da Herr de Crussol d’Uzès es von 1773 bis 1777 nach dem Geschmack seiner Zeit vollständig umbauen ließ. Bekanntermaßen ist dieser Bischof der einzige in Frankreich, der sich weigert, in seiner Diözese das Toleranzedikt von 1787 zur Anwendung zu bringen, das den Nichtkatholiken die Möglichkeit gibt, ihre Situation durch eine Erklärung vor dem königlichen Richter oder vor dem Priester der Gemeinde in seiner Eigenschaft als Standesbeamter ins Reine zu bringen.
- Das ehemalige Tor des Kollegiums
Dieses gewaltige Tor, das sich heute im Garten des Kunstmuseums befindet, ist das des ehemaligen Kollegiums der Stadt, das 1565 in dem von den Mönchen verlassenen Franziskanerkloster eingerichtet wurde. Als die Arbeiten zu Beginn des Jahres 1566 beendet waren, wurden auf dem Vordergiebel des Haupteingangstores zusätzlich zu den Wappen des Königs und der Stadt auch die der Königin Jeanne d’Albret und von Louis de Bourbon, dem Herzog von Condé, von Gaspard de Coligny und von anderen großen protestantischen Adligen angebracht. Was ihren Willen bezeugt, aus diesem Kollegium ein „Seminar der Frömmigkeit und eine Ausbildungsstätte für die Unterhaltung des heiligen Dienstes in der sognannten reformierten Religion“ zu machen. Unter den Inschriften, die sich auf diesem Tor befinden, erinnern zwei biblische Verse auf Hebräisch an die den Protestanten zufolge wesentlichen Grundsätze: „Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben“ (Habakuk 2,4) und „Ich will euch die Furcht des Herrn lehren“ (Psalm 34.12).
Im Garten des Kunstmuseums, wohin verschiedene archäologische Überreste der Stadt gebracht wurden, verdienen die Überreste der Kassettendecke eines Renaissancehauses der rue de Minage Interesse. Eine gewisse Anzahl von Inschriften biblischer oder moralisierender Natur ist noch sichtbar.