Ein Landwirt mit neuen Ideen
Olivier de Serre stammt aus einer protestantischen Familie aus Orange. Er kommt in Berg, im Vivarais, auf die Welt. Er wird Diakon der dortigen protestantischen Kirche. Während der Religionskriege bemüht er sich mit aller Energie um den Erhalt des Friedens zwischen den Konfessionen.
AusBegeisterung für die Landwirtschaft bewirtschaftete er sein Landgut von Pradel. Dank seiner für die damalige Epoche sehr innovativen Arbeitsweise macht er daraus einen wahrhaftigen Musterhof : Fruchtfolge, Schwefeln der Reben, Verbreitung neuer Kulturen (Mais, Hopfen, Zuckerrüben, Reis, Krapp).
Von Henri IV wird er nach Paris gerufen, wo er in den Gärten der Tuilerien 20 000 Maulbeerbäume pflanzen lässt. Das wiederum ermöglicht die Verbreitung der Seidenraupenzucht.
Sein 1600 veröffentlichtes Théatre d’agriculture et mesnage des champs beweist nicht nur
die Qualität seines Wissens – es ist die erste agronomische Abhandlung -, sondern auch sein geistliches Engagement. Nach seiner Anschauung gehört die Bestellung des Landes zusammen mit dem Nachdenken über dieses menschliche Tun zum Ruhme Gottes.