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Pierre Dugua de Mons
(um 1560-1628)

Der calvinistische Edelmann Pierre Dugua de Mons schafft mit Hilfe von Samuel Champlain die Grundlagen für eine französische Kolonie in Kanada.

Ein Streiter für die protestantische Sache

Pierre Dugua de Mons, um 1560 in Royan geboren, entstammt einer reichen protestantischen Familie aus der Saintonge. In seiner Jugend nimmt er an den Religionskriegen gegen die katholische Liga teil und unterstützt den zukünftigen König Heinrich IV. Als Belohnung wird er zum Kammerherrn des Königs ernannt.

Die Erforschung Kanadas

Karte der großen Auswanderungen nach ‘Acadia’ (Ostkanada) im 17. und 18. Jahrhundert

Diese Region Nordamerikas wurde 1525 von Verazzano entdeckt, 1534 von Jacques Cartier erforscht und dann als Neufrankreich oder Akadien bezeichnet.

Nach dem Ende der Religionskriege will Heinrich IV. gegen den Rat Sullys die Kolonialisierung dieser Region Amerikas ankurbeln. Normannische und bretonische Fischer treiben dort mit den Eingeborenen Handel mit Pelzen.

1599 verkauft Pierre Dugua de Mons sein Schloss Mons, um mit seinem protestantischen Freund Pierre Chauvin, der aus der Normandie stammt, eine Expedition in die neuen Länder zu finanzieren.

1603 wird Pierre Dugua de Mons von Heinrich IV. zum ‚Generalleutnant des Landes, der Küsten bis zum äußersten Rand von Akadien’ und zum Vizeadmiral ernannt. Seine Mission ist es, « diese Länder zu erobern und die Eingeborenen zum Christentum zu bekehren » [« conquérir ces terres et convertir les amérindiens au christianisme »]. Um die Kosten für dieses Unternehmen zu decken, überträgt Heinrich IV. Dugua de Mons das Monopol des Pelzhandels mit den Indianern.

Die Eroberung Akadiens

Die Insel Sainte-Croix, von Champlain angefertigte Karte, 1612

1604 unternimmt Dugua de Mons eine Handelsreise mit Kaufleuten von Rouen, Saint-Malo und La Rochelle. Er rüstet zwei Schiffe aus – ‚Le Don de Dieu’ und ‚La Bonne Renommée’ – und führt diese erste Expedition zusammen mit einigen Edelleuten und Samuel Champlain, dem Navigator, Kartographen und Protestanten, durch. Sie richten Stützpunkte auf der Insel Sainte-Croix, dann in Port-Royal ein, doch der kanadische Winter und der Skorbut machen den Siedlern sehr zu schaffen.

1605 lässt Dugua Port-Royal in der Obhut von Champlain und Pontgravé und kehrt nach Frankreich zurück, um eine neue Expedition vorzubereiten. Er wird wegen des Pelzmonopols und seines reformierten Glaubens stark kritisiert. Es gelingt ihm jedoch, ein neues Schiff auszurüsten, das sodann die amerikanische Küste in Richtung Süden erforscht, ohne jedoch eine neue Siedlungsmöglichkeit zu finden.

1607 verstärkt sich die feindselige Einstellung gegenüber Dugua und dem Monopol. Heinrich IV. gibt dem Druck der Gegner nach und widerruft das Monopol. Die Rentabilität der Kolonialisierung wird in Frage gestellt und die Franzosen müssen nach Frankreich zurückkehren. Sie lassen Port-Royal in der Obhut des indianischen Häuptlings Memberton, zu dem sie ausgezeichnete Verbindungen haben.

Die Gründung von Québec

Anfang 1608 erhält Dugua noch einmal für ein Jahr lang das Monopol von Heinrich IV. Er schickt Champlain auf Erkundungsfahrt entlang des Sankt-Lorenz Flusses, um dort eine neue Niederlassung zu gründen. Am 3. Juli 1608 gelangt er an den Ort, an dem später die Stadt Québec entsteht.

1609 nimmt Heinrich IV. endgültig das Pelzmonopol zurück. Dugua wird von seinen Teilhabern verlassen. Er rettet jedoch Québec, indem die Anteile seiner Partner aufkauft. Der akadischen Sache hat er einen großen Teil seines Vermögens gewidmet. 1610 verliert er mit de Ermordung Heinrichs IV. eine wichtige Stütze.

Ludwig XIII. wirft ihm vor, ein hartnäckiger Protestant zu sein, während sich Champlain inzwischen konvertiert hat.

1612 verzichtet Dugua de Mons auf seinen Titel als Generalleutnant zu Gunsten von Henri de Bourbon, Prinz von Condé.

Rückkehr in die Saintonge

1610 wird Dugua zum Gouverneur von Pons ernannt, einem befestigten protestantischen Platz, den er instandzusetzen versucht.

1618 tritt er von seinem Amt als Gouverneur zurück und erwirbt das Schloss von Ardenne in der Nähe von Fléac-sur-Seugne, wo er seinen Lebensabend verbringt. Er unterstützt bis zuletzt Champlain und die französischen Familien, die sich in Kanada ansiedeln wollen.

Bibliographie

  • Bücher
    • Les huguenots en Acadie, Huguenot héritage, hiver 2002-2003
    • BINOT Guy, Pierre Dugua de Mons, Lieutenant de la Nouvelle France de 1603 à 1612, Éditions de la Bonne Anse, 2004
  • Artikels
    • „La Marine et les colonies“, L'ancienne France, Paris, 1888
    • MARTEL Robert, „Pierre Dugua de Mons“, Lettre du Comité protestant des amitiés françaises à l'étranger, 37956, Numéro 32

Dazugehörige Vermerke

Sully (1559-1641)

Maximilien de Béthune, Baron von Rosny, Herzog von Sully, ist von Jugend an mit Henri de Navarre befreundet. Er wird sein engster Berater und später sein Minister.

Jacques Basnage (1653-1723)

Als Pastor in Rouen zur Zeit der Widerrufung des Edikts von Nantes muss Jacques Basnage Frankreich verlassen und zieht nach Holland, wo er gleichzeitig als Theologe, Verfasser von Streitschriften, Historiker...

Denis Papin (1647-um 1712)

Um seinem reformierten Glauben treu zu bleiben, machte der Physiker Denis Papin im Ausland Karriere. In Deutschland, in Hessen, erfand er nämlich die Dampfmaschine.

Turenne (1611-1675)

Turenne, der herausragende Feldherr, vollzog einen aufsehenserregenden Übertritt zum Katholizismus.

Charles Drelincourt (1595-1669)

Drelincourts ganze Laufbahn als Schriftsteller und Pastor spielte sich im Dienst der reformierten Kirchen ab.

Pierre Bayle (1647-1706)

Sein Eintreten für Toleranz und die von ihm praktizierte kritische Geschichtsschreibung machen ihn zu einem Vorläufer der Aufklärung.