Der Wissenschaftler
Théodore Monod wird am 9. April 1902 als Sohn von Wilfred und Dorina Monod in Rouen geboren. 1909 kommt die Familie nach Paris, wo Wilfred Monod als Pfarrer an den Temple de l’Oratoire berufen wurde.
Théodore besucht die Ecole Alsacienne (Elsässische Schule) und wendet sich dann den Wissenschaften zu. Als Inhaber einer Licence und einer Maîtrise erhält er 1921 eine Assistentenstelle im Museum d’Histoire naturelle (naturgeschichtliches Museum) in Paris im Fachbereich Ichtyologie (Fischkunde). Forschungsaufträge führen ihn dann in die Wüste, am häufigsten nach Mauretanien. Seine an Forschungstätigkeit und Entdeckungen reiche berufliche Laufbahn findet in der wissenschaftlichen Welt gebührende Anerkennung und Wertschätzung.
Der Mann Gottes
Die Wissenschaft hindert Théodore Monod keineswegs daran, seine geistige Suche fortzusetzen. Der junge Mann, der der Theologie seines Vaters, Wilfred Monod, tief verbunden ist, beteiligt sich an der Gründung eines protestantischen dritten Ordens, der eine Gebetsdisziplin befolgt : die Veilleurs (Wächter) ; für diese Gruppe verfasst er 1925 Le livre de prière (Das Gebetsbuch). In seinen Méharées von 1921 bis 1997 vertieft er die Reflexion in einer Umgebung der Stille und Kontemplation durch das Lesen der Bibel in einer ständig erneuerten Rückbesinnung auf die Quellen.
1930 heiratet Théodore Monod Olga Pickova, aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
Die Reisen Théodore Monods, wie auch seine sesshafte Arbeit in Dakar (wo er von 1938 bis 1965 als Direktor dem Institut Français d’Afrique Noire (IFAN) – Französisches Schwarzafrikainstitut – vorsteht) oder in Paris (wo er 1963 in die Académie des Sciences (Akademie der Wissenschaften) gewählt wird), bieten ihm Gelegenheit zu Treffen oder Briefwechseln mit anderen Gottsuchern, Mohammedanern wie Christen, insbesondere mit Amadou Hampaté Bâ, Louis Massignon oder Teilhard de Chardin.
Der Friedensaktivist
Mit seiner Rückkehr nach Paris beginnt das Engagement des Professors in den “zivilen Kämpfen” (Kampf gegen Gewalt, gegen Atomwaffen, Mahnfasten, Treue zu den Veilleurs, usw.).
Unaufhörlich plädiert Théodore Monod für die Verantwortung des Menschen, das Bemühen um ein Leben in Übereinstimmung mit seinem Glauben, Achtung und Liebe für jede Form von Leben.