Friedenszeiten
Der achte Religionskrieg wird oft als der Krieg der drei Heinriche dargestellt: Heinrich III., Heinrich von Guise, Heinrich von Navarra. Letzterer geht dreizehn Jahre später daraus als Sieger hervor.
Der Tod von Franz von Alençon, Herzog von Anjou und letzter Bruder des Königs (10. Juni 1584), macht aus Heinrich von Navarra den rechtmäßigen Thronerben. Die Aussicht auf einen Protestanten auf dem Thron Frankreichs ruft die Gründung der zweiten Liga oder auch „heiligen Union“ der Katholiken hervor, deren Anführer Heinrich von Guise ist, der mit dem Schmiss. Er wird von seinen beiden Brüdern begleitet: Karl, dem Herzog von Mayenne, Ludwig, Kardinal und Erzbischof von Reims. Heinrich von Guise stellt sich auf. Er unterzeichnet mit Philipp II. (der fürchtet, dass Heinrich III. die calvinistischen Rebellen in den Niederlanden unterstützt) den Vertrag von Joinville (Januar 1585), der ihm eine finanzielle Unterstützung verschafft.
Im März 1585 verkündet er die „heilige offensive und defensive, ewige Liga … zur Verteidigung und Bewahrung der katholisch-apostolisch-römischen Religion und zur Ausrottung der Häresie“.
Die häretischen Erben der Familie der Bourbonen werden vom Thron ausgeschlossen, der Kardinal Karl von Bourbon (Bruder von Antonius und von Ludwig I., Fürst von Condé) wird unter dem Namen Karl X. als einziger Kandidat ausgerufen. Diese Ankündigung löst den achten Religionskrieg aus.
Kriegszeiten
Die Liga bringt den Norden Frankreichs in ihre Gewalt. Nur die südfranzösischen Städte Bordeaux und Marseille bleiben dem König treu. Der Herzog von Guise zwingt den in Paris isolierten Heinrich III. zur Unterzeichnung des Vertrags von Nemours (7. Juli 1585). Das daraus folgende Edikt, das im Pariser Parlament bereits am folgenden Tag unterzeichnet wird, ist eine Absage an die Politik der zivilen Toleranz. Es hebt nicht nur die Freiheit der Religionsausübung auf, sondern auch die Gewissensfreiheit. Es bestimmt, dass die Calvinisten sechs Monate Zeit haben, um zwischen Abschwörung und Exil zu wählen, dass die Pfarrer verbannt werden und die Sicherheitsplätze zurückgegeben werden müssen. Der König von Navarra (der zukünftige Heinrich IV.) wird offiziell von der Nachfolge ausgeschlossen, dieser letzte Punkt wird durch eine Bulle des Papstes Sixtus V. bekräftigt. Die verbündeten Fürsten erhalten bedeutende Pensionen und Sicherheitsplätze.
Die Kämpfe flammen wieder auf. Heinrich von Navarra hält die südfranzösischen Provinzen. Er gewinnt die Unterstützung von Elisabeth I. und den protestantischen Fürsten Dänemarks und Deutschlands: er verkündet, dass diese ausländischen Armeen sich nicht gegen den König stellen, sondern gegen die Tyrannei der Guisen. Die königlichen militärischen Kampfhandlungen, die im Südwesten vom Herzog Anne von Joyeuse angeführt werden, führen erneut zu Gewalttätigkeiten. Hinrichtungen von Gefangenen, denen der Hals durchgeschnitten wurde, werden von katholischen Predigern gefeiert. Doch die Schlacht von Coutras (20. Oktober 1587) führt zu einer Niederlage der königlichen Armee unter der Führung des Herzogs Anne von Joyeuse, der dabei um‘s Leben kommt. Heinrich III. lässt den Leichnam der Familie übergeben und wohnt einer Messe zu Ehren der getöteten Feinde bei.
In Paris entsteht eine bürgerliche Liga, die sich der Liga der Fürsten anschließt. Die Bürger formieren sich, die Anführer der Bewegung, genannt „die Sechzehn“ im Hinblick auf die Bezirkseinteilung, werden aktiv. Flugschriften und Pamphlete zu Ehren der Guise vermehren sich. Die Macht des Königs wird erneut in Frage gestellt.
Die Hinrichtung von Maria Stuart (8. Februar 1587), Königin von Frankreich, dann von Schottland, Kusine der Guise, symbolisiert die Unmenschlichkeit der Reformation. Diese Tat löst flammende Predigten aus, die den König beschuldigen, ein Komplize von Elisabeth von England zu sein. Obwohl Heinrich III. dem Herzog Heinrich von Guise untersagt hat, nach Paris zurückzukehren, hält dieser am 9. Mai 1588 unter dem Beifall der Menge seinen Einzug in die Stadt. Heinrich III. ist sich der Gefahr bewusst und lässt seine Truppen in die Stadt einziehen und alle Brennpunkte besetzen.
Die Pariser ergreift Panik, sie befürchten eine umgekehrte Bartholomäusnacht. Um sich zu verteidigen, probt die Stadt den Aufstand im sogenannten „Tag der Barrikaden“ (12. Mai 1588). Die königlichen Truppen werden von der Menge aufgehalten, die Schweizer Garden getötet, die Verbündeten kontrollieren die Stadt. Heinrich III., gedemütigt, flüchtet nach Chartres und unterzeichnet am 15. Juli 1588 das Unionsedikt, das die Verfügungen des Edikts von Nemours bestätigt. Die Anhänger des extremsten Katholizismus triumphieren.
Die versprochene Versammlung der Reichsstände findet in Blois statt. Am 18. Oktober1588, vor den Delegierten der versammelten drei Stände, die von den Verbündeten beherrscht werden, gibt der König nach und schwört, das Unionsedikt zu befolgen, um die Häresie zu beseitigen. Die Verbündeten haben den König zwingen können anzuerkennen – ein unerhörter Gedanke –, dass bei der Wahl seines Nachfolgers die Religion über dem salischen Gesetz steht. Aber in seiner Erklärung warnt der König die Verbündeten auch, dass sie, weit entfernt davon, den Katholizismus zu stärken, ihn mit ihren umstürzlerischen Aktionen in Gefahr bringen. Daher beschließt der König nach einer Regierungsumbildung, die Liga zu enthaupten, eine Partei, die ihm zufolge die Monarchie und den Frieden gefährdet.
Am 23. Dezember 1588 wird der Herzog von Guise, vom König einberufen, im Schloss von Blois von den „Fünfundvierzig“ Garden des Königs erstochen, sein zerstückelter Leichnam wird in den Kamin geworfen, um zu vermeiden, dass er zur Reliquie eines Märtyrers wird. Der Kardinal von Guise wird am nächsten Morgen hingerichtet, die Mitglieder der Familie Guise werden verhaftet.
Die Nachricht vom Tod des Herzogs Heinrich von Guise verbreitet sich sofort. Am 24. Dezember 1588 greift Paris zu den Waffen. Am 7. Januar 1589 verkündet die Sorbonne die Absetzung des „Tyrannenkönigs“.
Die äußeren Zeichen der Monarchie werden zerstört, die Porträts des Königs zerfetzt; man greift zu den Mitteln der schwarzen Magie, indem man sein Bildnis mit Nadeln durchsticht. Kollektive Gebete zur Läuterung, Pilgerzüge versammeln die Bevölkerung, um die religiöse Einheit wieder herzustellen und den Schmutz der Häresie abzuwaschen. Heinrich III. gilt nicht mehr als König von Frankreich, sondern als Tyrann. Die Sorbonne entbindet das Volk von seinem Treueeid gegenüber dem König, einige raten dazu, ihn zu töten. Die Abgeordneten im Pariser Parlament, die dem König treu geblieben sind, werden beschimpft und verhaftet. Der Herzog Karl von Mayenne wird von den Verbündeten zum Generalleutnant ernannt. Diese Stellung gegen das Prinzip des Königtums, die behauptet, dass die Zustimmung des Volkes den König schafft, stellt eine ideologische Wende dar: die Verbündeten nehmen die Ideen der Monarchomachen der vorhergehenden Jahre wieder auf, wohingegen die Protestanten für die Monarchie göttlichen Rechts und die Erbfolgeregel Partei ergreifen.
Heinrich III. verlässt Blois und flüchtet nach Tours. Die meisten großen Provinzstädte mit Ausnahme von Bordeaux, Rennes und den Städten des Loire-Tals sind in den Händen der Verbündeten. Heinrich III. sucht die Nähe zum König von Navarra, dessen Truppen bis in den Poitou vorgedrungen sind. Letzerer schickt Philipp von Duplessis-Mornay vor, um einen Waffenstillstand mit Heinrich III. zu unterzeichnen, ein am 19. März veröffentlichter und im Parlament eingetragener Vertrag: die Hugenotten erhalten die Freiheit der Religionsausübung an den von ihnen besetzen Plätzen und verpflichten sich, dem König die Städte, die sie erobern würden, zu übergeben. Am 30. April treffen sich die beiden Heinrich in Plessis-lès-Tours und werden von der Menge mit den Rufen „es leben die Könige“ empfangen. Die beiden Armeen vereinen sich; sie zählen 40.000 Mann und ziehen nach Paris, dessen Kräfte sehr schwach sind. In Paris toben die Einwohner gegen ihren Herrscher, der sich mit den Häretikern verbündet hat.
Und da, am 1. August 1589, geschieht das Attentat des verbündeten Mönchs Jacques Clément: Heinrich III., mit einem Dolch am Bauch verletzt, stirbt in der Nacht, nachdem er Heinrich von Navarra als seinen Nachfolger anerkannt und ihn ersucht hat, abzuschwören und katholisch zu werden.
Heinrich von Navarra wird König von Frankreich unter dem Namen Heinrich IV., doch muss er sein Königreich erobern. Seine hugenottischen Gefährten drängen ihn, auf den Thron zu steigen, ohne die Religion zu wechseln. Die calvinistischen Pamphletisten sind zu eifrigen Vertretern des monarchischen Prinzips geworden.
Schnell (August 1589) veröffentlicht der neue König eine Erklärung, in der er verspricht, auf religiösem Gebiet nichts zu verändern, die reformierte Religionsausübung auf die Orte zu beschränken, wo schon Gottesdienste gefeiert werden, und einen Rat einzuberufen, der ihn im katholischen Glauben unterweisen soll. Im Gegenzug müssen die Adligen ihm Treue schören und ihn als ihren natürlichen Fürsten gemäß den Grundgesetzen des Königreichs anerkennen. Die Reaktionen sind unterschiedlich. Auf katholischer Seite vereinigen sich zahlreiche Persönlichkeiten, große Parlamentarier mit dem König. Diese „Politiker“ stehen der Familie Guise, den Spaniern feindlich gegenüber und sind Anhänger der Freiheiten der gallikanischen Kirche gegenüber dem Papst.
Sie wollen die Rückkehr zur Ordnung, das Ende der Gewalttaten. Andere machen den Religionswechsel des Königs zur Bedingung. Wieder andere ziehen sich auf ihre Ländereien zurück und warten ab. Einige schließen sich der Liga an. Die Protestanten sind verwirrt.
Paris ist noch immer in den Händen der Verbündeten, die den Königsmord feiern, der in fürchterlich grausamen Pamphleten gegen „dieses gekrönte Werkzeug des Satans“ gerechtfertigt wird. Für sie ist der neue König der Kardinal von Bourbon unter dem Namen Karl X. Ein allgemeiner Rat der Union wird um den Herzog Karl von Mayenne gegründet, den letzten der drei Guise-Brüder. Dieser Rat organisiert einen wirklichen Gegenstaat, indem er sich alle Macht erteilt, besonders die Polizeigewalt und die Erhebung von Steuern. Dieser Rat erkennt die verbündeten Verbände an, die sich in den meisten Provinzstädten bilden. Von örtlichen Notabeln beherrscht behalten diese Verbände eine gewisse Autonomie. Sie stellen sich den königlichen Truppen heftig entgegen und errichten dabei zuweilen eine Schreckensherrschaft wie zum Beispiel in Marseille. Ihre Unabhängigkeit geht so weit, eine Union des Südostens mit der Gegend um Lyon und der Provence zu entwerfen.
Aber die Liga stellt eigentlich keine Einheit dar. Viele Adlige verhalten sich jenen, vom Bürgertum der Juristen, Händler und Spekulanten beherrschten Verbänden gegenüber zurückhaltend. Außerdem gibt es Rivalitäten zwischen den Anführern, viele stellen sich nämlich gegen die wachsende Autorität des Herzogs Karl von Mayenne, des Generalleutnantes der Liga.
In den Jahren 1588 und 1589 unternimmt Heinrich VI. vermehrt Operationen in der Normandie und um Paris herum. Die königlichen Truppen, zusammengesetzt aus protestantischen und katholischen Kontingenten, besiegen den Herzog von Mayenne in Arques in der Nähe von Dieppe (21. September 1589) und belagern erneut Paris, das widersteht.
Im März 1590 macht die berühmte Schlacht von Ivry (4. März 1590) nahe bei Dreux den Weg für eine erneute Belagerung von Paris frei; sie dauert fast sechs Monate lang. Obwohl die Pariser Milizen fast 50.000 Mann stark sind, sind die Einwohner verängstigt. Die exaltierten Predigten und die spektakulären Prozessionen von bewaffneten Mönchen nehmen nicht ab, ermutigt vom päpstlichen Legaten. Bußpsalmen werden gesungen, um göttlichen Schutz zu erhalten. Die Blockade um die Stadt herum ist vollständig: die Lage der Pariser verschlimmert sich von Tag zu Tag, Hunger und Krankheiten töten fast 30.000 Einwohner. Aber das Eingreifen der spanischen Truppen des Herzogs von Parma, Alexander Farnese, zwingt Heinrich IV. im September 1590 zum Abbruch der Belagerung. In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar 1591 versucht er durch eine List in Paris einzuziehen, indem er als Mehlhändler verkleidete Soldaten vorschickt, eine unter dem Namen „Tag der Mehle“ bekannte Niederlage. In der Stadt schüren die Priester weiterhin eine aufgereizte Stimmung voller Schmähungen gegen den König. Eine Atmosphäre des Schreckens entsteht mit den vom Rat der Sechzehn befohlenen Hinrichtungen der „Politiker“: der erste Parlamentspräsident Brisson wird der Lauheit beschuldigt und gehängt. Die „Wutentbrannten“ der Liga träumen von einer neuen Bartholomäusnacht. Diese Ausschreitungen finden ein Ende mit der Rückkehr des Herzogs Karl von Mayenne, der die am meisten „Wutentbrannten“ ausschließt.
Zu dieser Zeit stirbt der Kardinal von Bourbon, König Karl X. in den Augen der Verbündeten, Gefangener der Königstreuen (9. Mai 1590).
Heinrich IV. gibt die Belagerung von Paris auf und kehrt in die Normandie zurück. Er schafft es nicht, Orléans und Rouen zurückzuerobern, wo wie in Paris Prediger das Volk aufhetzen. Er schickt eine Armee vor, um die Straße in die Niederlande offen zu halten, eine andere, um den Herzog von Mercoeur und seine spanischen Verbündeten daran zu hindern, aus der Bretagne vorzustoßen. Er erleidet mehrere Niederlagen vor der von spanischen Truppen unterstützten Armee von Karl von Mayenne (Aumale im Februar 1592). Ein englisches Kontingent, das dem König zu Hilfe eilt, wird getötet. Auf der südlichen Front hingegen widersteht der Herzog Heinrich von Montmorency den Kräften der Liga und bedroht Toulouse, das zu den Verbündeten gehört.
Im Südosten stellt sich Franz von Lesdiguières dem Herzog Karl von Savoyen entgegen. Die von Herzog Karl von Mayenne einberufenen Reichsstände der Liga werden Ende Januar 1593 im Louvre eröffnet. Aber sie stellen nur eine unvollständige Vertretung des Königreichs dar, da zahlreiche royalistische und protestantische Provinzen keine Delegierten entsandt hatten, zumal Heinrich IV. sie für illegal erklärt hat.
Allein der König kann die Reichsstände einberufen. Trotz allem behaupten die Abgeordneten, dass das Grundgesetz des Königreiches nicht das salische Gesetz sei, sondern das Prinzip der Katholizität: sie hätten über die Wahl eines katholischen Monarchen zu entscheiden. Die spanischen Abgesandten versuchen, die Tochter Philipps II., die Infantin Isabelle, Enkelin von Heinrich II. und Katharina von Medici, durchzusetzen. Andere Kandidaten, die Mitglieder der Familie Valois zu ihren Vorfahren zählen, sind unter den Bewerbern: Herzog Philipp-Emmanuel von Lothringen, Herzog Karl-Emmanuel von Savoyen, der neue Kardinal von Bourbon (Karl, Sohn des Fürsten von Condé, also direkter Vetter des Königs, Neffe des ehemaligen, gerade verstorbenen Kardinals), ein Guise (Karl von Lothringen oder auch Herzog von Mayenne).
Aber viele Parlamentarier verweigern die Wahl von ausländischen Fürsten. Als Heinrich IV. erkennt, dass er niemals von den Katholiken angenommen werden wird, werden im Mai 1593 Gespräche zwischen Vertretern der Verbündeten und des Königs eröffnet; die Aussetzung der Feindseligkeiten wird beschlossen. Heinrich IV. bestätigt seine Absicht, abzuschwören und nach einer Unterweisung, der er seit Juli folgt, zu konvertieren.
Am 25. Juli 1593 in Saint-Denis, einem der wichtigsten Orte der französischen Monarchie, vollbringt er den „gefährlichen Sprung“ und spricht, in weißen Satin gekleidet, das katholische Glaubensbekenntnis vor dem Erzbischof von Bourges, der ihm die Absolution erteilt. In den folgenden Tagen verkündet der König eine allgemeine Waffenruhe und gewährt allen, die sich zu ihm bekennen, seine Vergebung. Die Franzosen haben seit acht Jahren keinen Frieden mehr gekannt. Die Protestanten versammeln sich in Mantes von Oktober bis Januar 1594. Sie sind beunruhigt. Heinrich IV. verspricht, das Edikt von Poitiers von 1577 und den Frieden von Fleix wiederherzustellen. Die Hugenotten können überall ihren Gottesdienst feiern, mit gebührender Diskretion sogar am Hof. Man muss auf die Königskrönung in Chartres (27. Februar 1594) warten, um die Zurückhaltung der Pariser zu überwinden.
Paris gibt nach und öffnet Heinrich IV. am 22. März 1594 seine Tore. Die Spanier reisen ab, die fanatischen Priester verschwinden, die Zahl der aus Paris Verbannten übersteigt nicht 140; die meisten flüchten in die spanischen Niederlande. Die Beschlüsse der verbündeten Autoritäten werden vom Pariser Parlament aufgehoben. Der Herzog Karl von Mayenne wird seines unrechtmäßigen Amtes als Generalleutnant des Königreiches enthoben. Aber es wird keine Hinrichtung angeordnet.
Im ganzen Königreich gelingt Heinrich IV. bis 1598 durch zahlreiche „Edikte der Beschränkung“ die persönliche oder kollektive Aussöhnung mit seinen Gegnern. Die Milde des Königs erleichtert die Aussöhnung: Amnestie und Beibehaltung der Verbündeten an ihren Plätzen, Beförderung von einigen ihrer Anführer, Adelung von Notabeln. Indem er sich unterwirft, verliert der Herzog Karl von Mayenne zwar seine Herrschaft über Burgund, aber er erhält drei Sicherheitsplätze, an denen die protestantische Religionsausübung verboten ist.
Im Languedoc wird Heinrich von Joyeuse Generalleutnant und erhält den Titel Marschall von Frankreich. Die Aussöhnungen werden von einer riesigen finanziellen Freigebigkeit begleitet. „Er erhielt ganz Frankreich für etwa 20 Millionen Pfund“, schreibt Le Roux. Steuern werden für diese Ausgaben aufkommen, was den Aufstand der südfranzösischen Bauern, der „Croquants“, gegen die Steuern erklärt. Insgesamt finden etwa 700 Verbündete, die von der königlichen Vergebung ausgeschlossen sind, im Ausland Zuflucht.
So bleibt Heinrich IV. nur noch, Frankreich von den Spaniern zu befreien, deren zahlreiche Truppen, die zur Unterstützung der Liga gekommen waren, noch immer in Frankreich anwesend sind. Am 17. Januar 1595 erklärt der König Spanien den Krieg.
Das zur Liga gehörige Burgund, durch das die aus Italien kommenden Truppen nach Flandern zogen, wird nach harten Kämpfen unterworfen. Die Verbündeten aus dem Südwesten versöhnen sich mit Heinrich IV., der den jungen Karl von Guise damit beauftragt, Marseille zu unterwerfen, das sich als katholische und unabhängige Republik konstituiert hatte. Franz von Lesdiguières soll im Dauphiné die Ordnung wiederherstellen gegen die Angriffe des Herzogs Karl-Emmanuel von Savoyen.
In der Bretagne bleibt noch der Herzog von Mercoeur (Philipp-Emmanuel von Lothringen) übrig, der, mit den Spaniern verbündet, Nantes bedroht und dessen Truppen Straßenraub betreiben und Gewalttaten verüben. Seine Unterwerfung wird mit großen Geldsummen erkauft.
An der Nordfront, wo die Spanier zahlreiche Städte besetzt halten, trägt Heinrich IV. den Sieg von Amiens davon mit Hilfe der Truppen und der finanziellen Unterstützung von Engländern und Holländern. Dank der Vermittlung des Papstes wird der Frieden am 2. Mai 1598 in Vervins unterzeichnet – er bedeutet das Ende der spanischen Vorherrschaft in Europa. So bleibt Heinrich IV. nur noch, den religiösen Konflikt durch die Verkündung des Edikts von Nantes am 30. April 1598 endgültig beizulegen.
Huitième guerre de Religion (1567-1568)